Aus aktuellem Anlass beschäftigen wir uns heute mit dem stets gern kontrovers diskutierten Thema: Karneval.
Während Caro, bedingt durch ihren aus dem Rheinland stammenden Vater, bereits in frühster Kindheit mit der fünften Jahreszeit konfrontiert wurde, bekam Linda von dem Trubel bis zur 10 Klasse absolut gar nichts mit. Dann beschloss unsere damalige Lehrerin, mit uns auf Klassenfahrt zum Kölner Karneval zu reisen, - eine Partnerschule hatte zum Rosenmontag geladen.Fälschlicherweise voller Vorfreude rannten wir durch die Stadt auf der Suche nach dem perfekten Kostüm. Wir hatten nicht den blassesten Schimmer, was uns in der Jeckenhochburg Köln erwarten würde. Mit Hingabe gestalteten wir also am Tage der großen Feierei unser 50er Jahre Outfit, welches wir in einem Second Hand Laden günstig erwerben konnten.Fies aufgedonnert langweilten wir uns in besagter Schule dann geschlagene drei Stunden zu Tode. Im Nachhinein können wir leider nicht mal mehr genau sagen, was zur Hölle dort eigentlich passiert ist. Völlig deprimiert beschlossen wir, in unsere Herberge zurückzufahren und danach eventuell noch die Stadt unsicher zu machen. Stattdessen begingen wir aber den Kardinalsfehler: wir stiegen in eine Straßenbahn. Platz war lediglich noch unter einem Sitz, mitten in der Bierlache eines dösenden Kängurus. Die 800 Fantasiewesen in dem Wagon brüllten 'Und nun die Hände zum Himmel, komm lasst uns fröhlich sein' im Kanon. Blind und taub beendeten wir den qualvollen Ritt eine Station vor Exitus. Wir flohen in unsere Unterkunft, nur um dort vom Pförtner mit einem fröhlichen 'Alaaaaaaf' begrüßt zu werden. Aus den Lautsprechern hörten wir es erneut dumpf die Gänge hinauf schallen: 'Und nun die Hände zum Himmel...'. Wir waren im Orkus angekommen. Zu diesem Zeitpunkt wären wir selbst für 1000€ nicht noch einmal hinaus in den Wahnsinn gegangen. Stattdessen legten wir uns ins Bett, den Discman auf Anschlag und verschliefen den bis dato schlimmsten Tag unseres Lebens. Eines war damals sicher: Karneval, nein Danke! Unser Fazit war: Liebes Niedersachsen, vielen Dank für die 10 zusätzlichen Schultage, die wir wenigstens schwänzen können. Bitte etabliere NIEMALS den Rosenmontag als inoffiziellen Feiertag!
Und nun? Wohnen wir in dieser Partymetropole und sind das erste mal nach Jahren der Verstörung bereit, dem Karneval erneut entgegen zu treten. Denn so sehr wir besoffene Kängurus, pöbelnde Supermarios und reiernde Engel nervig finden, so sehr finden wir Verkleiden leider geil. Also nutzen wir die Gunst der Stunde und eskalieren an Weiberfastnacht. Mittlerweile sind wir ja zum Glück alt genug, um ausgiebig dem Alkohol zu fröhnen (gut, damals waren wir sicherlich auch nicht ganz abgeneigt). So durchstreunerten wir gestern die hiesigen Bastel-Läden, um uns erneut an Fasching (wir dürfen das sagen, wir kommen aus Hannover!) zu versuchen. Was wir aus den merkwürdigen Utensilien, die ihr auf den Fotos seht, gebastelt haben, werdet ihr dann demnächst in voller Montur präsentiert bekommen. Ausserdem lassen wir euch natürlich wissen, wie unsere zweite Konfrontation mit dem jecken Gefeiere gelaufen ist! Bis zur nächsten Woche und dem großen Auftakt verbringen wir unsere Zeit in Hannover und stimmen uns schon mal ein - mit unfassbar unlustigen Karnevals-Sitzungen im TV und dem grenzdebilen Publikum, das auch noch frenetisch zu dem Müll lacht und klatscht. Das einzig wirklich lustige an diesen Sendungen ist Caros Vadder, der gewandet mit witzigem Kulleraugen-Partyhütchen vorm Fernseher sitzt und lautstark mitfeiert. Während der gesamten Jeckenzeit spricht er übrigens auch konsequent nur im kölschen Dialekt mit uns. Er ist selbstverständlich nicht grenzdebil, sondern hat einfach nur richtig fantastischen Humor. (Was er jedoch meist selbst nicht mitbekommt.) Im ernst jetzt, wir lieben ihn!
Definition Karneval:
Wikipedia:Als Karneval bezeichnet man zahlreiche Bräuche, mit denen die Zeit vor dem Aschermittwoch ausgelassen gefeiert wird. Karneval wird weltweit im Vorfrühling begangen, anfänglich fast nur in katholischen Gebieten. Mit dem Aschermittwoch beginnt die sechswöchige Fastenzeit zur Vorbereitung auf das Osterfest. Der Karneval wird sehr unterschiedlich gefeiert: Karnevalsumzüge, Masken, Musik und das Verkleiden spielt eine Rolle. In Deutschland sind „Hochburgen“ das Rheinland und die schwäbisch-alemannische Fastnacht, doch ist das Brauchtum inzwischen in ganz Deutschland anzutreffen.
Stupidedia: Als Karneval bezeichnet man eine total jecke Jahreszeit, aber auch eine Krankheit, den Karnevalismus. Der Karneval wiederholt sich jedes Jahr. Man kann ihn ignorieren, muss es aber nicht. Sichere Anzeichen für den Karneval sind ein Überangebot an sogenannten Karnevals-Sendungen in ZDF, GEZ und den anderen dritten Programmen des Fernsehens, sowie dem Umstand, dass man sich durch Verkleidungen sowohl zur Wand als auch zum Affen machen kann (oder beides zusammen). Auf dem Rosenmontagszug laufen absolut besoffene Menschen der unteren Bildungsschichten in peinlichem Outfits ziellos und völlig desorientiert durch die Gegend bzw. liegen an den Straßenecken. Das Ende des Karnevals wird meist durch Aschermittwoch gekennzeichnet.